Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Quantenkommunikationsinfrastruktur für EU


Cybersicherheit: Alle 27 EU-Mitgliedstaaten verpflichten sich zum Aufbau einer Quantenkommunikationsinfrastruktur
EuroQCI besteht aus einem terrestrischen Segment, in dem Glasfaserkommunikationsnetze strategische Standorte auf nationaler und grenzüberschreitender Ebene miteinander verbinden



Mit der Unterschrift Irlands haben sich nun alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, gemeinsam mit der Europäischen Kommission und der Europäischen Weltraumorganisation eine sichere Quantenkommunikationsinfrastruktur (EuroQCI, European Quantum Communication Infrastructure Initiative) für die gesamte EU aufzubauen. Das gab die EU-Kommission bekannt. Hochleistungsfähige, sichere Kommunikationsnetze werden in den kommenden Jahren entscheidend sein, um die europäischen Cybersicherheitsanforderungen zu erfüllen. "Ich freue mich sehr, dass alle EU-Mitgliedstaaten die EuroQCI-Erklärung unterzeichnet haben. Sie ist eine solide Grundlage für die Pläne Europas, ein wichtiger Akteur im Bereich der Quantenkommunikation zu werden. In diesem Sinne ermutige ich sie alle zu ehrgeizigen Aktivitäten, denn starke nationale Netze werden das Fundament der EuroQCI sein", sagte Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin der Europäischen Kommission.

"Wie wir in letzter Zeit gesehen haben, ist die Cybersicherheit mehr denn je ein entscheidender Bestandteil unserer digitalen Souveränität. Ich freue mich sehr, dass sich nun alle Mitgliedstaaten an der EuroQCI-Initiative beteiligen, einer Schlüsselkomponente unserer bevorstehenden Initiative für sichere Konnektivität, die allen Europäerinnen und Europäern den Zugang zu geschützten, zuverlässigen Kommunikationsdiensten ermöglichen wird", sagte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton.

Leistungsstarke, sichere Kommunikationsnetze sind für Europas Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Regierungen von entscheidender Bedeutung, sowohl für den reibungslosen täglichen Betrieb als auch für den Informationsaustausch und die schnelle Anpassung in Krisenzeiten. Die Kommission plant daher ein satellitengestütztes Konnektivitätssystem, das überall in Europa Hochgeschwindigkeits-Breitbandverbindungen für Konnektivitätsdienste bereitstellen soll. Dazu gehört auch die EuroQCI, eine Quantenkommunikationsinfrastruktur zum Schutz der sensiblen Kommunikation und Daten in der EU und zum Schutz kritischer Infrastrukturen.

Die EuroQCI wird die Quantenkryptografie und innovative und sichere quantenbasierte Systeme in herkömmliche Kommunikationsinfrastrukturen integrieren und diese durch eine zusätzliche, auf der Quantenphysik basierende Sicherheitsebene ergänzen. Zum Beispiel durch die Bereitstellung von Diensten auf der Grundlage der Quantenschlüsselverteilung, einer hochsicheren Form der Verschlüsselung. Auf diese Weise wird die Datenübertragung zwischen europäischen Regierungseinrichtungen, Gemeinden und Botschaften sowie wichtigen Standorten wie Krankenhäusern und Energienetzen geschützt.

EuroQCI besteht aus einem terrestrischen Segment, in dem Glasfaserkommunikationsnetze strategische Standorte auf nationaler und grenzüberschreitender Ebene miteinander verbinden, und einem satellitengestützten Weltraumsegment, das die nationalen Quantenkommunikationsnetze in der gesamten EU und weltweit miteinander verbindet.

Die EuroQCI-Erklärung wurde im Juni 2019 auf den Weg gebracht, und seither haben sich die teilnehmenden Mitgliedstaaten zusammen mit der Kommission und der ESA regelmäßig getroffen, um die Umsetzung der Initiative zu planen. Ziel ist es, dass die Initiative bis 2027 voll funktionsfähig ist.

Die nächsten Schritte für die EuroQCI
In den Jahren 2021 und 2022 werden Maßnahmen des Programms "Digitales Europa" und der Fazilität "Connecting Europe" die Entwicklung nationaler und grenzüberschreitender Quantenkommunikationsnetze, die Entwicklung europäischer Geräte und Systeme sowie eine Test- und Zertifizierungsinfrastruktur unterstützen, um den Einsatz neuer Technologien im EuroQCI vorzubereiten. In der Zwischenzeit erörtern die Kommission, die teilnehmenden Mitgliedstaaten und die ESA die Entwicklung und den Einsatz des Weltraumsegments der Initiative, der Europäischen Weltraumorganisation, im Hinblick auf die Entwicklung einer Quantenkommunikationsinfrastruktur für die gesamte EU.
(Europäische Kommission: ra)

eingetragen: 25.08.21
Newsletterlauf: 15.11.21


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Europäische Kommission

  • Verringerung der Mehrwertsteuer-Compliance-Lücke

    Laut einem von der Europäischen Kommission veröffentlichten neuen Bericht haben die meisten EU-Mitgliedstaaten zwischen 2018 und 2022 erhebliche Fortschritte bei der Erhebung der Mehrwertsteuer erzielt.

  • FuEuI im Mittelpunkt der EU-Wirtschaft

    Die europäische Industrie hat ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE;E) im Jahr 2023 um 9,8 Prozent erhöht und damit das Wachstum der FuE-Investitionen der Unternehmen in den USA (+5,9 Prozent) und China (+9,6 Prozent) erstmals seit 2013 übertroffen, so die veröffentlichte neue Ausgabe des EU-Anzeigers für industrielle FuE;E-Investitionen.

  • Einführung eines Flugemissionslabels

    Die EU-Kommission hat eine Verordnung zur Einführung eines Flugemissionslabels (FEL) angenommen, das eine klare und vertrauenswürdige Methode zur Berechnung der Flugemissionen bietet. Fluggesellschaften, die Flüge innerhalb der EU durchführen oder aus der EU abfliegen, können sich freiwillig diesem Gütesiegel anschließen, das ab Juli 2025 voll funktionsfähig sein wird.

  • Änderungen des derzeitigen Rechtsrahmens

    Die Europäische Kommission schlägt gezielte Änderungen des derzeitigen Rechtsrahmens vor, der in der Verordnung über eine gemeinsame Marktorganisation für landwirtschaftliche Erzeugnisse (GMO) festgelegt ist, und legt eine neue Verordnung über die grenzüberschreitende Durchsetzung der Vorschriften über unlautere Handelspraktiken vor.

  • Rettungs- und Umstrukturierungsbeihilfen

    Die Europäische Kommission ist nach eingehender Prüfung des Sachverhalts zu dem Schluss gelangt, dass eine deutsche Beihilfemaßnahme im Umfang von 1,9 Mrd. EUR zur Unterstützung von DB Cargo, eines der führenden Schienengüterverkehrsunternehmen in Europa, mit den EU-Beihilfevorschriften im Einklang steht.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen