Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Aufbauprogramm NextGenerationEU


Europäische Kommission gibt zur Finanzierung der Erholung bis Juni 2022 langfristige Anleihen in Höhe von 50 Mrd. EUR aus
Die Emissionen im Jahr 2022 sollen den mit dem erfolgreichen Start des Aufbauprogramms NextGenerationEU im Jahr 2021 eingeschlagenen Weg fortsetzen



Die Mittelaufnahme zur Finanzierung des Aufbauinstruments NextGenerationEU ist im Juni 2021 erfolgreich angelaufen. Die die Europäische Kommission hat entsprechend ihrer Strategie für eine offene und transparente Kommunikation mit den Finanzmärkten ihre Emissionspläne angekündigt, um den Finanzierungsbedarf im Rahmen von NextGenerationEU für das erste Halbjahr 2022 zu decken. Darin ist die Ausgabe langfristiger EU-Anleihen (Bonds) in Höhe von 50 Mrd. EUR zwischen Januar und Juni 2022 vorgesehen, die durch kurzfristige EU-Anleihen (Bills) ergänzt werden sollen. Auf dieser Grundlage wird die Kommission weiterhin in der Lage sein, alle Zahlungen zu decken, die im Rahmen der Aufbau- und Resilienzfazilität und aller anderen Programme des Aufbauinstruments NextGenerationEU während des Zeitraums zu leisten sind.

Der derzeitige Finanzierungsplan stützt sich auf die jüngsten Prognosen für den künftigen Zahlungsbedarf im Rahmen von NextGenerationEU. Da es sich bei der Aufbau- und Resilienzfazilität – auf die 90 Prozent der Zahlungen im Rahmen von NextGenerationEU entfallen – um ein leistungsbasiertes Instrument handelt und die Zahlungen im Jahr 2022 vom Erreichen der Etappenziele und Zielwerte in den nationalen Aufbau- und Resilienzplänen der Mitgliedstaaten abhängig sind, können der genaue Finanzierungsbedarf und die Fristen für die Zahlungen variieren. Etwaige Änderungen werden dem Markt rechtzeitig und transparent mitgeteilt.

Die Kommission hat auch den jährlichen Anleihebeschluss für 2022 angenommen. Darin sind die Höchstbeträge festgelegt, die die Kommission bis Ende des Jahres aufnehmen darf.

Johannes Hahn, EU-Kommissar für Haushalt und Verwaltung, stellte fest: "Auch im Jahr 2022 wird die Kommission Mittel aufbringen, um den Aufbau zu finanzieren und eine bessere und widerstandsfähigere Zukunft für alle zu schaffen. Wir gehen davon aus, dass wir mit einem Volumen von 50 Mrd. EUR in der ersten Jahreshälfte weiterhin stark auf den Märkten vertreten sind. Dies hilft den Mitgliedstaaten auf ihrem Weg zur wirtschaftlichen Erholung, treibt die Integration der Kapitalmärkte voran und stärkt die internationale Rolle des Euro.

Die Emissionen im Jahr 2022 sollen den mit dem erfolgreichen Start des Aufbauprogramms NextGenerationEU im Jahr 2021 eingeschlagenen Weg fortsetzen. Seit Juni 2021 hat die Kommission über langfristige EU-Anleihen 71 Mrd. EUR für NextGenerationEU mobilisiert, davon 12 Mrd. EUR durch die erstmalige Emission grüner NextGenerationEU-Anleihen. Zudem hat die Kommission derzeit etwa 20 Mrd. EUR in EU-Bills begeben. Auf dieser Grundlage zahlte die Kommission den EU-Ländern 54,15 Mrd. EUR als Vorfinanzierung im Rahmen der Aufbau- und Resilienzfazilität und mehr als 6 Mrd. EUR im Rahmen anderer EU-Programme, die ebenfalls Mittel aus NextGenerationEU beziehen. Damit wurde 2021 allen Zahlungsanträgen in vollem Umfang entsprochen.

Im Jahr 2022 beabsichtigt die Kommission, sowohl konventionelle als auch grüne NextGenerationEU-Anleihen jeweils über syndizierte Formate und über Auktionen auszugeben. Kurzfristige EU-Anleihen (Bills) werden weiterhin ausschließlich über Auktionen ausgegeben. Nach der erfolgreichen Einführung ihres Auktionsprogramms im September wird die Kommission die Nutzung von Auktionen als Emissionsformat weiter ausbauen. Das genaue Verhältnis zwischen Auktionen und syndizierten Formaten hängt von den Marktbedingungen und dem genauen Finanzierungsbedarf der Kommission ab.

Die Kommission wird auch im Rahmen ihrer anderen Finanzierungsprogramme (Europäischer Finanzstabilisierungsmechanismus, SURE und Makrofinanzhilfe) auf dem Markt präsent sein, wobei das Finanzierungsvolumen für den Zeitraum Januar bis Juni 2022 auf rund 5,5 Mrd. EUR geschätzt wird.

Die Kommission wird ihre Emissionspläne für das zweite Halbjahr im Juni 2022 bekannt geben.

Hintergrund
NextGenerationEU ist ein befristetes Aufbauinstrument mit einem Volumen von rund 800 Mrd. EUR zu jeweiligen Preisen, mit dem die Erholung Europas von der Coronavirus-Pandemie unterstützt und gleichzeitig ein Beitrag zum Aufbau eines grüneren, digitaleren und widerstandsfähigeren Europa geleistet werden soll.

Zur Finanzierung von NextGenerationEU wird die Europäische Kommission im Namen der EU bis Ende 2026 auf den Kapitalmärkten bis zu 800 Mrd. EUR aufbringen.

Um die erforderlichen Mittel unter den bestmöglichen Marktkonditionen zu mobilisieren, hat die Kommission mit der Umsetzung einer diversifizierten Finanzierungsstrategie begonnen.

Diese Strategie beruht auf einer Mischung aus lang- und kurzfristigen Emissionen über syndizierte Formate und Auktionen, die es der Kommission ermöglichen, Mittel flexibel und zu den unter den herrschenden Marktbedingungen günstigsten Konditionen zu beschaffen. (Europäische Kommission: ra)

eingetragen: 07.01.22
Newsletterlauf: 18.03.22


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Europäische Kommission

  • Rahmen für grüne NGEU-Anleihen

    Mehr als drei Jahre nach der ersten Transaktion mit unseren grünen Anleihen im Rahmen von NextGenerationEU (NGEU) hat die EU grüne NGEU-Anleihen im Wert von insgesamt mehr als 65 Mrd. EUR ausgegeben und ist damit auf dem besten Weg, zum weltweit größten Emittenten grüner Anleihen zu werden.

  • Maßnahmen des CPC-Netzes gegen Apple

    Im Anschluss an eine koordinierte Untersuchung auf europäischer Ebene haben das Netz für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC-Netz) und die Europäische Kommission Apple über mehrere potenziell verbotene Geoblocking-Praktiken unterrichtet, die das CPC-Netz bei bestimmten Apple Media Services festgestellt hat, nämlich den Mediendiensten App Store, Apple Arcade, Music, iTunes Store, Books und Podcasts.

  • Verwaltungskosten für Unternehmen senken

    Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, ein einheitliches digitales Meldeportal für Unternehmen einzurichten, die Dienstleistungen erbringen und Arbeitnehmer vorübergehend in einen anderen Mitgliedstaat entsenden, das als "entsandte Arbeitnehmer" bezeichnet wird.

  • Diskriminierende steuerliche Behandlung

    Die Europäische Kommission hat entschieden, Deutschland vor dem Gerichtshof der Europäischen Union zu verklagen, weil das Land es versäumt hat, eine Einschränkung des freien Kapitalverkehrs (Artikel 63 AEUV und Artikel 40 des EWR-Abkommens) zu beseitigen, die durch die diskriminierende steuerliche Behandlung von reinvestierten Veräußerungsgewinnen aus dem Verkauf von in Deutschland gelegenen Immobilien bedingt war.

  • Wettbewerbswidrige Verhaltensweisen von Facebook

    Die Europäische Kommission hat eine Geldbuße in Höhe von 797,72 Mio. EUR gegen Meta verhängt, weil das Unternehmen gegen die EU-Kartellvorschriften verstößt, indem es seinen Online-Kleinanzeigendienst Facebook Marketplace mit seinem persönlichen sozialen Netzwerk Facebook verknüpft und anderen Anbietern von Online-Kleinanzeigendiensten unfaire Handelsbedingungen auferlegt hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen