Schwarzmarkt für Blutzuckerteststreifen


Compliance-Defizite bei Diabetikern: Schwarzmärkte für Blutzuckerteststreifen und Sensoren
Die Güte des Therapieselbstmanagements bestimmt die Compliance des Diabetikers; die gesetzlichen Krankenversicherungen unterstützen das Therapieselbstmanagement



Prof. Dr. Heiko Burchert, Maria Kannenberg

Im Onlinebereich gibt es einen florierenden Schwarzmarkt für Blutzuckerteststreifen und Sensoren. Beide werden von Diabetikern benötigt, um bei Mahlzeiten im Rahmen des Therapieselbstmanagements ihres Diabetes mellitus regelmäßig den Blutzuckerwert zu messen und anschließend die erforderliche Menge an Insulin zu injizieren. Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen bis auf den Eigenanteil die Kosten für die Bereitstellung der Blutzuckerteststreifen. Immer mehr gesetzliche Krankenversicherungen nehmen auch die Sensoren als Satzungsleistungen in ihren Leistungskatalog auf. Nutzen Diabetiker diese Dinge, um auf Kosten ihrer Krankenversicherung ein Nebeneinkommen zu realisieren?

Seit 2010 läuft die Analyse des Schwarzmarktes für Blutzuckerteststreifen auf eBay. Aktuell (Stand: August 2018) sind 17.500 private Verkäufer erfasst. Davon sind täglich durchschnittlich 800 Verkäufer mit rund 1.200 Angeboten "on". Für eine 50erPackung Blutzuckerteststreifen werden im Durchschnitt 18,50 Euro erzielt. Durchschnittlich sind in einem Verkaufsvorgang 100 Teststreifen, also zwei 50er-Packungen enthalten. Im Maximum waren auch schon mal 3.000 Teststreifen, also 60 50erPackungen, in einem Angebot zu finden. Der Anteil der Sofortkaufangebote liegt bei mehr als 50 Prozent. Nur in weniger als der Hälfte der Fälle findet
noch eine Versteigerung statt.

Dieser Beitrag aus der Zeitschrift Risk, Fraud & Compliance (ZRFC) (Ausgabe 6, 2018, Seite 255 bis 260) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.

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