Zeiten starrer jährliche Revisionspläne vorbei


Da kann die Revision doch nichts machen! Oder doch?
Umgang mit politischen und makroökonomischen Risiken



Michael Bünis

In vielen Untersuchungen zu den Risiken, denen sich Organisationen gegenübersehen, so zum Beispiel auch in Risk in Focus 2024 werden politische und makroökonomische Risiken sehr hoch eingeschätzt. Sie finden sich in einer Reihe mit Cybersicherheit, Personalrisiken, Digitalisierung und dem Klimawandel. Die Risikolandschaft der Unternehmen hat in den vergangenen Jahren einen dramatischen Wandel hin zu externen Risiken erfahren, also solchen Ereignissen, deren Eintreten mit unternehmensinternen Mitteln nicht verhindert werden können. Die klassischen, historischen Prüfungsthemen der Internen Revision haben aber durchweg interne Risiken in den Blick genommen, zum Beispiel Mängel bei Kontrollen, ineffiziente Abläufe, unzureichende Umsetzung von Vorschriften, Fehler in IT-Anwendungen oder der Griff in die Kasse durch Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter.

Um relevant zu bleiben, ist es für die Interne Revision allerdings unerlässlich, sich auch und sogar vorwiegend mit den wesentlichen Risiken zu beschäftigen. Für die Interne Revision wird es entscheidend sein, zu erkennen, dass sie auch bei externen Risiken, deren Eintreten keine Interne Revision auf der Welt verhindern kann, einen entscheidenden Wertbeitrag im Unternehmen liefern muss. Der folgende Beitrag beschreibt, welche Ansätze die Interne Revision bei den politischen und makroökonomischen Risiken verfolgen kann, um zum Erfolg des Unternehmens beizutragen.

Das wirtschaftliche Umfeld zu Beginn dieses Jahrzehnts war außerordentlich ereignisreich. Auf die durch die Pandemie ausgelöste Rezession im Jahr 2020 folgte der Krieg in der Ukraine, der die Lebensmittel- und Energiepreise in die Höhe getrieben hat. Die erhöhten Lebenshaltungskosten wurden von erhöhten Zinssätzen begleitet. Für bisher als sicher geltende Lieferketten müssen Alternativen gefunden werden. Welche Ereignisse stehen uns noch bevor? Staatsschuldenkrisen, weiterer wirtschaftlicher Abschwung, freie Länder, die sich in freien Wahlen selbst ihre Freiheit nehmen? Diese Situation von Unsicherheit ist jetzt die neue Normalität.


Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Interne Revision (ZIR) (Ausgabe 2, 2024, Seite 66 bis 71) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZIR lesen.


Zeitschrift Interne Revision - Fachzeitschrift für Wissenschaft und Praxis

Hier geht's zur Kurzbeschreibung der Zeitschrift

Hier geht's zum Probe-Abo
Hier geht's zum Normal-Abo

Hier geht's zum pdf-Bestellformular (Normal-Abo) [21 KB]
Hier geht's zum pdf-Bestellformular (Probe-Abo) [20 KB]

Hier geht's zum Word-Bestellformular (Normal-Abo) [46 KB]
Hier geht's zum Word-Bestellformular (Probe-Abo) [41 KB]


Im Überblick

Zeitschrift Interne Revision (ZIR)

  • Inhalt der weiteren DORA-Checklisten

    In den ersten zwei Teilen des Beitrags (ZIR 6/24 und ZIR 1/25) haben wir einen generellen Überblick über die DORA-Basisverordnung und die speziellen technischen Standards gegeben sowie nähere Inhalte des Kapitels II (IKT-Risikomanagement) und die Inhalte von Artikel 6 bis 12 erläutert. Diese Prüfungscheckliste befindet sich auf dem Stand der DORA-Basisverordnung. Daneben müssen auch die mittlerweile veröffentlichten technischen Standards (RTS) ergänzend berücksichtigt werden.

  • Risikobewertung & Rolle der Revision bei KI

    In der Unternehmenswelt gewinnt künstliche Intelligenz (KI) zunehmend an Bedeutung. Sie stellt Organisationen vor neue Chancen und Herausforderungen. Der Einsatz von KI bietet vielfältige Möglichkeiten, von der Automatisierung über prädiktive Analysen bis hin zur Optimierung interner Prozesse. Doch gleichzeitig sind klare Governance-Strukturen und ein durchdachtes Risikomanagement unerlässlich, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen und ethische Fragestellungen zu adressieren.

  • ESG-Leitbild der Internen Revision

    Mit der fortschreitenden Entwicklung im Bereich ESG (Environmental, Social, Governance), einschließlich der Verabschiedung nationaler Gesetze und Vorschriften sowie internationaler Richtlinien und Standards, kann sich heute kein Unternehmen mehr den ESG-Themen entziehen. Auch die Interne Revision muss ihre Beratungs- und Prüfungsleistungen auf die mit den Unternehmensoperationen verbundenen ESG-Themen erweitern, um die Erreichung der Unternehmensziele zu fördern und einen Beitrag im öffentlichen Interesse zu leisten.

  • Nachhaltigkeitsexpertise als Kernkompetenz

    Durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) verbreitert sich das Tätigkeitsprofi l der Internen Revision, des Aufsichtsrats und des Abschlussprüfers. Dies zieht unweigerlich kontroverse Diskussionen zum Besetzungsprofi l und zur künftigen Kooperation zwischen den drei Instanzen nach sich. Der vorliegende Beitrag zielt auf eine normative Analyse und Darstellung empirischer Befunde zum Einfluss von CSRD und CSDDD auf das Tätigkeits- und Besetzungsprofi l von Aufsichtsrat, Interner Revision und Abschlussprüfer ab.

  • DORA-Basispapier

    Im ersten Teil des Beitrags (ZIR 6/2024) haben wir einen generellen Überblick über die DORA-Basisverordnung und die speziellen technischen Standards gegeben und die Vorgehensweise der risikoorientierten Prüfungsplanung, die DORA erstmals ab 2025 bei den in Art. 2 der DORA-Basisverordnung aufgeführten Unternehmen anwendet, dargestellt. Es soll sich nach Angaben der BaFin um schätzungsweise 3.600 Unternehmen handeln, die im Anwendungsbereich liegen, und damit von der DORA-Umsetzung in Deutschland betroffen sind.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen