Prüfungsmandat Risikomanagement
To See, Or Not To See? Erkennen und prüfen der relevanten Risiken eines Unternehmens durch die Interne Revision
Sehen und prüfen wir Prüfer, was faktisch ist – oder sehen und prüfen wir, was wir als Konsens kennen und sehen
Ralf Herold
Eine Kernaufgabe der Internen Revision ist die Erkennung und Bewertung relevanter Risiken eines Unternehmens. Durch risikoadäquate Prüfmethoden und unabhängige Prüfungshandlungen wird eine empirische Datenbasis generiert, mit dem Ziel, darauf aufbauend eine belastbare Aussage zur Funktionsfähigkeit der Risikomanagementprozesse sowie deren weitere Verbesserung zu ermöglichen. In der konkreten Umsetzung dieses Auftrags stellt sich in der betrieblichen Prüfungspraxis die Frage, ob tradierte Risikoerkennungs- und insbesondere Bewertungsmethoden auch für disruptive Ereignisse effektiv greifen. Sehen und prüfen wir als Prüfer, was faktisch ist – oder sehen und prüfen wir, was wir im jeweiligen Unternehmenskontext als Konsens kennen und / oder sehen wollen?
In Deutschland hat der Gesetzgeber daher im Laufe der Zeit für verschiedene Branchen und Unternehmensformen ein immer dichteres Regelwerk kodifiziert, welches als wesentliches Ordnungsmäßigkeitskriterium ein effektives, kontinuierliches Risikomanagement durch die Leitungsorgane des Unternehmens einfordert. Die Bedeutung des Risikomanagements wird in diesem regulatorischen Kontext dabei nochmals dadurch unterstrichen, dass neben dem Erkennen, Bewerten und Mitigieren von Risiken zu nehmend auch präventive Aspekte hinsichtlich bestandsgefährdender Entwicklungen einfließen und die Verantwortung für ein effektives Risikomanagement verstärkt als persönliche Haftung der Leitungsorgane ausgestaltet wird.
Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Interne Revision (ZIR) (Ausgabe 1, 2023, Seite 17 bis 20) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZIR lesen.
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Im Überblick
Zeitschrift Interne Revision (ZIR)
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Inhalt der weiteren DORA-Checklisten
In den ersten zwei Teilen des Beitrags (ZIR 6/24 und ZIR 1/25) haben wir einen generellen Überblick über die DORA-Basisverordnung und die speziellen technischen Standards gegeben sowie nähere Inhalte des Kapitels II (IKT-Risikomanagement) und die Inhalte von Artikel 6 bis 12 erläutert. Diese Prüfungscheckliste befindet sich auf dem Stand der DORA-Basisverordnung. Daneben müssen auch die mittlerweile veröffentlichten technischen Standards (RTS) ergänzend berücksichtigt werden.
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Risikobewertung & Rolle der Revision bei KI
In der Unternehmenswelt gewinnt künstliche Intelligenz (KI) zunehmend an Bedeutung. Sie stellt Organisationen vor neue Chancen und Herausforderungen. Der Einsatz von KI bietet vielfältige Möglichkeiten, von der Automatisierung über prädiktive Analysen bis hin zur Optimierung interner Prozesse. Doch gleichzeitig sind klare Governance-Strukturen und ein durchdachtes Risikomanagement unerlässlich, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen und ethische Fragestellungen zu adressieren.
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ESG-Leitbild der Internen Revision
Mit der fortschreitenden Entwicklung im Bereich ESG (Environmental, Social, Governance), einschließlich der Verabschiedung nationaler Gesetze und Vorschriften sowie internationaler Richtlinien und Standards, kann sich heute kein Unternehmen mehr den ESG-Themen entziehen. Auch die Interne Revision muss ihre Beratungs- und Prüfungsleistungen auf die mit den Unternehmensoperationen verbundenen ESG-Themen erweitern, um die Erreichung der Unternehmensziele zu fördern und einen Beitrag im öffentlichen Interesse zu leisten.
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Nachhaltigkeitsexpertise als Kernkompetenz
Durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) verbreitert sich das Tätigkeitsprofi l der Internen Revision, des Aufsichtsrats und des Abschlussprüfers. Dies zieht unweigerlich kontroverse Diskussionen zum Besetzungsprofi l und zur künftigen Kooperation zwischen den drei Instanzen nach sich. Der vorliegende Beitrag zielt auf eine normative Analyse und Darstellung empirischer Befunde zum Einfluss von CSRD und CSDDD auf das Tätigkeits- und Besetzungsprofi l von Aufsichtsrat, Interner Revision und Abschlussprüfer ab.
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DORA-Basispapier
Im ersten Teil des Beitrags (ZIR 6/2024) haben wir einen generellen Überblick über die DORA-Basisverordnung und die speziellen technischen Standards gegeben und die Vorgehensweise der risikoorientierten Prüfungsplanung, die DORA erstmals ab 2025 bei den in Art. 2 der DORA-Basisverordnung aufgeführten Unternehmen anwendet, dargestellt. Es soll sich nach Angaben der BaFin um schätzungsweise 3.600 Unternehmen handeln, die im Anwendungsbereich liegen, und damit von der DORA-Umsetzung in Deutschland betroffen sind.