Interne Revision einer ESG-Strategie


Schritt-für-Schritt-Methodologie für die Prüfung der ESG-Strategie
Das Verständnis der Erwartungen der Stakeholder und die umfassende Bewertung der Erwartungen ist essenziell für eine valide ESG-Strategie



Dr. Matej Drašcek, Prof. Dr. Adriana Rejc Buhovac

Nobelpreisträger Milton Friedman stellte fest, dass die Hauptverantwortung eines Unternehmens darin besteht, Profit zu generieren. Mit dem Aufkommen des Klimawandels, gesellschaftlichen Störungen und den potenziellen Gefahren bestimmter Produkte hat sich die Rolle der Unternehmen jedoch von rein profitorientierten Entitäten zu sozialen Akteuren entwickelt. Diese Verschiebung wurde 2019 von den CEOs großer Organisationen beim Business Roundtable anerkannt. Der Aufstieg, der Unternehmensnachhaltigkeit, die Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsdimensionen umfasst, war bedeutend, aber nicht unerwartet.

Befürworter des ESG-Rahmens (Environmental, Social, Governance, also Umwelt, Soziales, verantwortungsvolle Unternehmensführung) haben Nachhaltigkeit erfolgreich in den Vordergrund der politischen und unternehmerischen Agenden gerückt, als Stellvertreter für Unternehmensverantwortung. ESG-Aspekte sind nun eine oberste Priorität für Organisationen weltweit [De Giuli, M. E. et al. (2024)]. Trotz einiger Organisationen, die ESG erforgreich fördern, haben viele noch immer Schwierigkeiten, Unternehmensnachhaltigkeit/ESG in ihre Strategien und operativen Entscheidungen zu integrieren.

Diese Herausforderung ist auch bei Internen Revisionen weit verbreitet, oft aufgrund des Fehlens einer robusten Methodik zur Durchführung aussagekräftiger ESG-Strategieprüfungen. Viele Prüfer konzentrieren sich ausschließlich auf Compliance und Berichterstattung und vernachlässigen die strategische Grundlage, die im COSO Enterprise Risk Management – Integrated Framework (2017) betont wird. In kleinen und mittleren oder nicht komplexen Unternehmen ist die ESG-Strategie in der Regel Teil einer Gesamtstrategie. In großen Unternehmen ist sie jedoch eigenständig und mit der Gesamtunternehmensstrategie abgestimmt. Interne Revisionen sollten sicherstellen, dass grundlegende strategische Prinzipien befolgt und spezifische Risiken innerhalb der ESG-Strategie adressiert werden.


Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Interne Revision (ZIR) (Ausgabe 6, 2024, Seite 256 bis 261) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZIR lesen.


Zeitschrift Interne Revision - Fachzeitschrift für Wissenschaft und Praxis

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Im Überblick

Zeitschrift Interne Revision (ZIR)

  • Inhalt der weiteren DORA-Checklisten

    In den ersten zwei Teilen des Beitrags (ZIR 6/24 und ZIR 1/25) haben wir einen generellen Überblick über die DORA-Basisverordnung und die speziellen technischen Standards gegeben sowie nähere Inhalte des Kapitels II (IKT-Risikomanagement) und die Inhalte von Artikel 6 bis 12 erläutert. Diese Prüfungscheckliste befindet sich auf dem Stand der DORA-Basisverordnung. Daneben müssen auch die mittlerweile veröffentlichten technischen Standards (RTS) ergänzend berücksichtigt werden.

  • Risikobewertung & Rolle der Revision bei KI

    In der Unternehmenswelt gewinnt künstliche Intelligenz (KI) zunehmend an Bedeutung. Sie stellt Organisationen vor neue Chancen und Herausforderungen. Der Einsatz von KI bietet vielfältige Möglichkeiten, von der Automatisierung über prädiktive Analysen bis hin zur Optimierung interner Prozesse. Doch gleichzeitig sind klare Governance-Strukturen und ein durchdachtes Risikomanagement unerlässlich, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen und ethische Fragestellungen zu adressieren.

  • ESG-Leitbild der Internen Revision

    Mit der fortschreitenden Entwicklung im Bereich ESG (Environmental, Social, Governance), einschließlich der Verabschiedung nationaler Gesetze und Vorschriften sowie internationaler Richtlinien und Standards, kann sich heute kein Unternehmen mehr den ESG-Themen entziehen. Auch die Interne Revision muss ihre Beratungs- und Prüfungsleistungen auf die mit den Unternehmensoperationen verbundenen ESG-Themen erweitern, um die Erreichung der Unternehmensziele zu fördern und einen Beitrag im öffentlichen Interesse zu leisten.

  • Nachhaltigkeitsexpertise als Kernkompetenz

    Durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) verbreitert sich das Tätigkeitsprofi l der Internen Revision, des Aufsichtsrats und des Abschlussprüfers. Dies zieht unweigerlich kontroverse Diskussionen zum Besetzungsprofi l und zur künftigen Kooperation zwischen den drei Instanzen nach sich. Der vorliegende Beitrag zielt auf eine normative Analyse und Darstellung empirischer Befunde zum Einfluss von CSRD und CSDDD auf das Tätigkeits- und Besetzungsprofi l von Aufsichtsrat, Interner Revision und Abschlussprüfer ab.

  • DORA-Basispapier

    Im ersten Teil des Beitrags (ZIR 6/2024) haben wir einen generellen Überblick über die DORA-Basisverordnung und die speziellen technischen Standards gegeben und die Vorgehensweise der risikoorientierten Prüfungsplanung, die DORA erstmals ab 2025 bei den in Art. 2 der DORA-Basisverordnung aufgeführten Unternehmen anwendet, dargestellt. Es soll sich nach Angaben der BaFin um schätzungsweise 3.600 Unternehmen handeln, die im Anwendungsbereich liegen, und damit von der DORA-Umsetzung in Deutschland betroffen sind.

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